Zeitreisen

**Das Großvater-Paradoxon: Können wir durch die Zeit reisen, ohne das Chaos heraufzubeschwören?**

Wollten wir nicht alle schon mal die Uhr zurück drehen?  Um ein oder zwei Stunden? Um eben den Augenblick zu umschiffen, an dem wir einen Autounfall verursacht haben? Oder die Situation zu vermeiden, in der wir Dinge gesagt haben, die uns später leidtaten? Womöglich wollen manche gleich Jahrzehnte zurückreisen, um den Lebenslauf eines bestimmten Menschen zu ändern? Jahrhunderte, um interessante historische Ereignisse mitzuerleben?

Leider lauert da das berüchtigte Großvater-Paradoxon. Es wirft eine beunruhigende Frage auf: Ist es überhaupt möglich, durch die Zeit zu reisen, ohne ein unkontrollierbares Chaos auszulösen? Das Großvater-Paradoxon stellt unser Verständnis von Ursache und Wirkung und der moralischen Verantwortung auf den Prüfstand. Wenn wir uns in dieses Paradoxon vertiefen, erkennen wir, welche dramatischen und unabsehbaren Folgen eine Veränderung der Vergangenheit haben könnte.

Also besser noch mal darüber nachdenken, was uns manchmal so praktisch erscheint? Oder …! Auf das  Konzept der alternativen Zeitlinien bauen?

Einige Forscher glauben nämlich, dass die Veränderung der Vergangenheit nicht unsere eigene Zeitlinie beeinflusst, sondern eine neue, parallele Realität schafft, in der die Änderungen stattfinden. Stellen wir uns das mal bildlich vor: Statt morgens zum Bäcker zu gehen, um Brötchen zu holen (wobei ich ausrutsche und mir das Bein breche), reise ich eine Stunde zurück, greife zu den Cornflakes, die noch im Schrank stehen und frühstücke sicher und mit einem gesunden Bein. Nach der Theorie der alternativen Zeitlinien haben ich damit quasi eine Weggabelung erzeugt. Ich sitze in meiner Realität am Tisch und esse Cornflakes, während mein anderes „ich“ mit einem gebrochenen Bein jammernd vor der Bäckerei liegt und auf den Krankenwagen wartet. Ich habe eine neue Realität erschaffen. Mit der habe ich zwar nichts zu schaffen, aber es gibt sie. Und in der habe ich nicht nur ein gebrochenes Bein, sondern lerne vielleicht in der Reha den Mann meiner Träume kennen und mit dem ich einen Sohn zeuge, der eventuell einen globalen Atomkrieg anzettelt?

Verwirrend. Aber es ist ja nur eine Theorie. Obwohl dieses Szenario einem die Möglichkeit eröffnet, durch die Zeit zu reisen, ohne  katastrophale Folgen in der eigenen Zeitlinie zu befürchten. (Lass die mal von den anderen Realitäten ausbaden.)